Multichannel [Teil 2]: Chancen und Risiken von Online-Marktplätzen

11.06.2013 von Jens Martin Baumgartner

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Dass Online-Marktplätze neben dem eigenen Online-Shop ein weiterer guter Absatzkanal ist, ist kein Geheimnis. Doch gibt es auch einige Chancen und Risiken, die man als Online-Händler bei der Nutzung dieses Absatzkanals beachten sollte.

Chancen:

Umsatzsteigerung

Einige Online-Händler, die auf Amazon und Co. vertreten sind, berichten von einer Umsatzsteigerung von durchschnittlich 50 %. Diese Angaben können allerdings, je nach Händler und Branche, unterschiedlich ausfallen und sind nicht verifiziert.

Des Weiteren schaffen Online-Marktplätze eine Umgebung und ein Shopping-Erlebnis, das dem eigenen Online-Shop in der Angebotsvielfalt und auch dem Sicherheitsgefühl der Kunden, durch Empfehlungssysteme in der Regel überlegen ist. Online-Marktplätze sind demzufolge nicht nur weitere Vertriebskanäle, sondern präsentieren sich auch als digitale Shopping-Malls, die zu Impulskäufen anregen und somit mehr Umsatz generieren können.

Kundengewinnung und -bindung

Besonders Unternehmen, die eine geringe Markenbekanntheit aufweisen, können von der Reichweite der Marktplätze profitieren. Online-Händler haben auch die Möglichkeit, nicht nur über ihren Shop-Eintrag, sondern auch über ihre Angebote bei Amazon Marketplace, eBay oder Hitmeister zusätzlich in den Preissuchmaschinen publik zu werden.

Wenn Kunden mit den Produkten zufrieden sind, können Online-Märktplätze für die Stärkung der Kundenbindung für Online-Händler ebenfalls von großem Nutzen sein. eBay bietet zum Beispiel die Möglichkeit für Shopbetreiber an, sich über die Funktion „Bevorzugter Verkäufer“ von Kunden vermerken zu lassen. Zudem besteht die Möglichkeit für Online-Händler, sich innerhalb der eBay-Angebote auf den eigenen Web-Shop verlinken zu lassen.

Risiken:

Abhängigkeit von Online Marktplätzen

Umsatzsteigerung ist zwar ein Hauptkriterium für die Wahl eines Online-Marktplatzes, doch wenn das die einzige Einnahmequelle eines Online-Shop-Besitzers ist, entwickelt sich daraus schnell eine Abhängigkeit, die sich im schlimmsten Fall nicht rentiert.

Marktplatzgebühren

Marktplatzgebühren stellen einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar, die besonders bei Massenwaren mit niedrigen Margen stark ins Gewicht fallen können. Im ersten Teil wurden die Gebühren einiger Online-Marktplätze bereits gegenübergestellt und verglichen.

Synchronisierung der Bestände

Online-Händler, die Ihre Produkte parallel über den eigenen Webshop und über Online-Marktplätze anbieten wollen, müssen ihre Bestände entsprechend über mehrere Vertriebskanäle synchronisieren.
Über Synchronisierungstools lassen sich Automatisierungsprozesse und ein einheitliches Konzept für alle Online-Marktplätze spielend einfach einstellen. So können zum Beispiel Lagerbestände vollautomatisch abgeglichen werden, oder Preisauf- und abschläge mit nur einer Eingabe für alle Produkte definiert werden. Des Weiteren lassen sich Änderungen an einem Artikel, wie zum Beispiel am Preis, Titel oder Beschreibung leicht mit allen Marktplätzen vollautomatisch synchronisieren. Für den Onlinehändler bedeutet das erhebliche Zeitersparnis und Vermeidung von Fehlerquellen. Allerdings kommen weitere Gebühren auf den Online-Shop Betreiber zu.
Zwei bekannte Synchronisierungstools sind Tradebyte und Magnalister.

Aussichten für Online-Marktplätze

Amazon und eBay werden, aufgrund ihrer starken Markenbekanntheit, weiterhin an der Spitze der Online-Marktplätze stehen. Doch auch kleinere Online-Marktplätze, wie Hitmeister, bieten gute Chancen für Online-Händler, sich am Markt durchzusetzen, aufgrund der niedrigeren Konkurrenz.

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Jens Martin Baumgartner