24.11.2016 von Aylin Chaaban

Infotainment

Infotainment beschreibt die unterhaltsame Übermittlung von Inhalten. Es setzt sich aus den Worten ‚Information’ und ‚Entertainment’, also ‚Unterhaltung’ zusammen. Hier wird vor allem auf gesellschaftskritische und politische Themen eingegangen. Durch den Unterhaltungsfaktor sollen diese Informationen der breiten Masse zugänglich gemacht werden.

Medien

Nahezu jedes Medium bedient sich des Mittels Infotainment. So können auch ernste oder rein rationale Beiträge spannend und unterhaltend gestaltet werden. Man findet Infotainment im Fernsehen, Radio, der Zeitung und auch im Online Marketing. Nice to know: Sogar Automobilhersteller wie Volkswagen bedienen sich des Infotainments in ihrem Autobau. Hier wird die technologische Ausstattung im Inneren eines Wagens optimiert.

Vorteile des Infotainment

Ziel ist es, die Aufnahmefähigkeit einer (sonst vielleicht nicht so affinen) Zielgruppe zu erhöhen. Durch die Vermittlung der Botschaften mithilfe eines gewissen Unterhaltungsfaktors soll der Lerneffekt zusammen mit dem Interesse steigen.

Die Möglichkeiten

Eine Botschaft unterhaltend wiederzugeben kann nicht standardisiert werden. Je nach Medium wird zu unterschiedlichen Taktiken und Strategien gegriffen. So bedient sich das Fernsehen zumeist Dokumentationen oder dem Einsatz von Special Effects (wie zum Beispiel einer beschleunigten Bilddarstellung). Zeitungen haben die Möglichkeit, zu großen Grafiken oder auch Bildern zu greifen. Die größte Flexibilität haben die Träger im World Wide Web. Hier steht einem eine nahezu grenzenlose Auswahl an Optionen zur Verfügung.

Auch YouTuber wie LeFloid nutzen die Taktik des Infotainments. Dieser berichtet in seinen YouTube-Clips hauptsächlich über gesellschaftskritische Themen und Politik und kann auf eine Millionenstarke Anzahl an Followern blicken. Die von LeFloid hochgeladen Videos ähneln in keinem Fall einem stumpfen Ablesen der tagesaktuellen Politik oder dergleichen. Es ist viel mehr eine Berichterstattung mit Witz, Charme und einer Menge Spezialeffekte.

Die Kritik

Schon 1985 kritisierte Neil Postman (ein Medienwissenschaftler aus New York) in seinem Buch ‚Wir amüsieren uns zu Tode‘ das Infotainment. Seiner Meinung nach würden wichtige Botschaften aus der Politik, Wirtschaft, Bildung oder Kultur durch den Unterhaltungsfaktor negativ verändert werden. Die Menschen würden nur emotionalisierte und oberflächliche Inhalte, der ernsthafte Diskurs fiele weg, so schrieb er. Außerdem würde durch das Infotainment ein wesentlicher Faktor wegfallen: die Fähigkeit des Menschen zur rationalen Urteilsbildung.

Über den/die Autor/in:
Aylin Chaaban

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