6 Fakten zum Mobile-First-Index

08.06.2017 von Aylin Chaaban

Mobile First – Änderungen und Auswirkungen

Von nun an prüft Google bei einer Suchanfrage erst den Mobile-Index und danach den Desktop-Index.

Von nun an prüft Google bei einer Suchanfrage erst den Mobile-Index und danach den Desktop-Index.

2017 ist es so weit: Google beginnt, die Suchergebnisse nun nach dem Mobile-First-Prinzip auszusteuern. Geht eine Suchanfrage bei Google ein, wird ab diesem Jahr zuerst geprüft, ob eine für Mobilgeräte optimierte Website vorhanden ist. Erst danach wird die Desktop-Version abgerufen. Was genau diese Änderungen bedeuten und welche Auswirkungen diese auf Ihr Ranking haben, zeigen wir Ihnen gerne auf.

Wir präsentieren: 6 Fakten über den Mobile-First-Index

1. Die Rankingveränderungen

Mobile First bedeutet für jede Website und jeden Onlineshop: Wer keine mobiloptimierte Website hat, der verliert. Und zwar Sichtbarkeit. Schon als der Mobile-First-Index 2016 testweise ausgerollt wurde, mussten zahlreiche Websites starke Rankingverluste hinnehmen. Für jeden Webmaster, der sich bis dato also noch nicht mit einer mobilen Version der eigenen Website beschäftigt hat, besteht nun akuter Handlungsbedarf.

Die Gewinner wiederum sind diejenigen, die schon jetzt über eine gut aufgestellte mobile Version verfügen. Durch die Aufwertung des Mobile-Index konnten eben diese Websites in den SERPs teilweise bis an die Spitze klettern. Zeitweilig werden voraussichtlich die meisten Webmaster Veränderungen im Ranking verbuchen können. Ob Sie davon positiv oder negativ betroffen sind, hängt von dem aktuellen Stand Ihrer Website ab.

2. Neue Anforderungen der Suchmaschinenoptimierung

Dadurch, dass Google von nun an zuerst den Mobile-Index prüft, werden Webmaster und Shopbetreiber vor neue Herausforderungen gestellt.

Dadurch, dass Google von nun an zuerst den Mobile-Index prüft, werden Webmaster und Shopbetreiber vor neue Herausforderungen gestellt.

Die Suchmaschinenoptimierung verändert sich mit dem Mobile-First-Index maßgeblich. Denn durch die massive Aufwertung des Mobile-Index reicht es nun nicht mehr, nur die Desktop-Version der Website zu pflegen – Mobile SEO lautet das Stichwort. Folgende Empfehlungen helfen Ihnen, die neuen Anforderungen zu erfüllen:

  • Legen Sie das Hauptaugenmerk Ihrer Optimierungen auf die mobile Version Ihrer Website. Sie haben noch keine mobile Website? Entwickeln Sie eine!
  • Bieten Sie eine optimale User Experience mit benutzerfreundlichen und relevanten Inhalten in der mobilen Ansicht an. Gut lesbarer Content, eine angemessene Schriftgröße und eine einfache Navigation müssen gegeben sein. Weiterhin muss der Abstand zwischen anklickbaren Feldern groß genug sein. Platzieren Sie die Buttons zu nah aneinander, riskieren Sie jede Menge Fehlklicks.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre mobile Internetseite schnell, vollständig und technisch fehlerfrei angezeigt wird. Verzichten Sie dabei unbedingt auf Inhalte wie beispielsweise auf Flash-Basis, die von vielen Mobilgeräten nicht angezeigt werden können.
  • Signalisieren Sie Google, dass Sie sowohl eine mobile als auch eine Desktop-Version Ihrer Internetseite anbieten. Reichen Sie neben einer XML-Sitemap für Ihre Desktop-Website auch eine Sitemap für Ihre mobile Version ein. So kann Google die Inhalte schneller indexieren und abrufen.
  • Wenn Sie über ein Responsive Design verfügen, dann richten Sie Ihre Neuerungen eher auf den mobilen Nutzer aus. Sind die mobile und Desktop-Version zwei eigenständige Websites, sollten Sie sich allem voran auf die mobile Version konzentrieren. Beachten Sie aber bitte: Es handelt sich hier um allgemeine Empfehlungen. Wenn Sie beispielsweise 90 Prozent Ihres Traffics über die Desktop-Version abfangen, sollten Sie die mobile Seite zwar optimieren, die Desktop-Version aber bliebe vorrangig.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Content auf beiden Versionen einwandfrei von dem Googlebot gecrawlt werden kann. Unterschätzen Sie zum Beispiel nicht die Wichtigkeit einer internen Linkstruktur auf Ihrer mobilen Website.
  • Überprüfen Sie die Structured Markups. Google wird im Zusammenhang mit dem Mobile-First-Index noch genauer auf die Sinnhaftigkeit der strukturierten Daten achten. Stellen Sie sicher, dass im Optimalfall jede Seite Ihrer Website über ein Markup verfügt, welches zu dem entsprechenden Inhalt passt. Dabei sollten im Falle getrennter Mobile- und Desktop-Seiten beide Versionen nicht nur einen identischen Inhalt, sondern auch ein identisches Markup enthalten.

Hinzu kommt auch die Veränderung und Ergänzung von Rankingfaktoren seitens Google. Bislang war es beispielsweise so, dass Ihre Inhalte, die erst durch einen Klick für Nutzer sichtbar wurden (ausklappbare Texte), nicht voll in die Bewertung mit aufgenommen wurden. Da sich lange, nicht zu versteckende Texte auf Mobilgeräten allerdings negativ auf die Nutzerfahrung auswirken, wurde dies mit der Einführung des Mobile-First-Index geändert.

Darüber hinaus hält sich Google mit vielen Informationen noch bedeckt – wie etwa mit der, ob mit dem Mobile-First-Index auch eine veränderte Bewertung der Backlinks zu erwarten ist. Bis Genaueres veröffentlicht wird, sollten Sie Ihre Website, ob mobile oder Desktop-Version, weiterhin so optimieren, wie Sie es in der Vergangenheit auch getan haben.

3. So gut ist ein Responsive Design

Wenn Ihre Website responsive ist, können Sie aufatmen. Websites mit einem Responsive Design werden voraussichtlich nicht besonders von der Umstellung auf den Mobile-First-Index betroffen sein. Die Umstellung wird für Sie also nur wirklich relevant, sollten Sie über eine Desktop-Website und eine separate mobile Version verfügen.

Berücksichtigen Sie allerdings die Tatsache, dass nicht für jede Website ein Responsive Design sinnvoll ist. Stellen Sie sicher, dass alle Inhalte richtig ausgeliefert werden und Ihre Website auf Mobilgeräten performant ist. Wenn nicht, sollten Sie über eine eigenständige, mobile Version nachdenken.

4. Die Wichtigkeit der Desktop-Version

Durch die Umstellung auf den Mobile-First-Index verliert Ihre Desktop-Version nicht automatisch an Wichtigkeit für Google. Der Desktop-Index wird auch weiterhin bestehen bleiben. Die Suchmaschine wird lediglich erst den mobilen Index abfragen und danach auf den Desktop-Index zurückgreifen. Außerdem wird der Desktop-Index in Zukunft weniger oft aktualisiert.

Die Optimierung der Desktop-Version aber außer Acht zu lassen, kommt demnach auf gar keinen Fall infrage. Damit manipulieren Sie nicht nur langfristig Ihre Sichtbarkeit negativ in den Suchergebnissen, sondern vernachlässigen auch die Nutzer, die Ihre Website über einen Desktop-Computer aufrufen.

5. Die Risiken von Mobile First

Durch die Umstellung auf den Mobile-First-Index sind viele Website- und Shopbetreiber gezwungen, den eigenen Onlineauftritt responsive zu gestalten oder eine mobile Applikation programmieren zu lassen. Der Schritt der Umstellung ist durchaus nachvollziehbar, birgt aber auch jede Menge Risiken. Während die Anzahl der Suchanfragen über Mobilgeräte zwar steigt, hinken die Umsätze im Mobile Commerce etwas hinterher. Die Umsatzzahlen sind oft noch sehr viel geringer als im klassischen E-Commerce, also dem Verkauf über Desktop-Computer. Schlecht umgesetzte, mobile Auftritte etwa könnten das Aus für viele Webshop-Besitzer bedeuten.

Wenn Sie also in eine mobile Präsenz investieren, dann achten Sie darauf, dass die beauftragte Agentur oder der beauftragte Programmierer genau weiß, was er tut. Beschäftigen Sie sich bei der Auswahl intensiver als sonst mit Rezensionen, Projekten und bisherigen Kunden und Referenzen.

6. Die Hilfe der Search Console

Testen Sie mit dem Search Console-Tool (ehemals Google Webmaster Tools) von Google Test auf Optimierung für Mobilgeräte, ob Ihre Webseite für Mobilgeräte optimiert ist. Nutzen Sie auch Googles PageSpeed Insights, um zu erfahren, wie es um die Geschwindigkeit Ihrer Webseiten auf allen Endgeräten steht. Beide Google-Tools geben Ihnen allerdings nur Empfehlungen an die Hand.

Das Tool „Test auf Optimierung für Mobilgeräte“ zeigt Ihnen nur grundlegend an, ob eine mobile Version vorhanden ist und gibt einige Tipps wieder. Ob diese aber auch optimal gestaltet, sinnig aufgestellt und auf die Zielgruppe ausgerichtet sind, verrät Ihnen das Tool nicht. Um das festzustellen, bedarf es in der Regel einer professionellen Unterstützung und intensiver Arbeit.

Auch die Ergebnisse von „PageSpeed Insights“ können irreführend sein. Die Analyse zeigt Ihnen an, in welchen Bereichen Verbesserungsbedarf besteht. Lassen Sie sich hier nicht von Bezeichnungen wie „zu langsam“ verwirren.

Fazit

Sicher ist: Stark negative Veränderungen im Sichtbarkeitsindex werden voraussichtlich nur Websites ohne Responsive Design oder mobile Version verzeichnen. Geringere Besucherzahlen sind dabei nur eine von vielen Folgen. Wenn Sie allerdings schon über einen gepflegten und optimierten Onlineauftritt für Besucher von Mobilgeräten aufweisen können, werden sich keine bis positive Auswirkungen des Google Updates erkenntlich machen.

Informieren Sie sich in regelmäßigen Abständen über Neuerungen und News, die Google hinsichtlich des Mobile-First-Indexes nach außen trägt. Das Update zeigt auch weiterhin: SEO ist ein nachhaltiger und anhaltender Prozess. Stagnieren Sie in Ihrer Suchmaschinenoptimierung nicht – jede Aktualisierung, die Sie bei Ihren Online Marketing Maßnahmen berücksichtigen, wird Sie mit Sichtbarkeit belohnen.

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Über den/die Autor/in:
Aylin Chaaban